Der eigenen Trauer Ausdruck verleihen
Trauernde Kinder und Jugendliche malen und zeichnen mit der Künstlerin Renate Rüter-Nork.
Im Rahmen des Kooperationsprojektes "Leben mit dem Tod – Trauernde Familien begleiten" hatten jetzt trauernde Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, ihre Trauer und die Beziehung zum Verstorbenen individuell und künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Angeleitet wurden sie hierbei von der Künstlerin Renate Rüter-Nork, die auch die Materialien für die Malaktion zur Verfügung stellte.
Sie brachte den Kindern und Jugendlichen auf sensible Weise verschiedene Techniken nahe, die es ermöglichten, den Namen des Verstorbenen oder persönliche Erinnerungen künstlerisch zu gestalten. So hat der Papa, der Fußball liebte, eine Deutschlandflagge bekommen und Rechenaufgaben, weil er gerne gerechnet nat. Ein anders Kind hat den Strand gemalt, an dem es früher immer mit dem verstorbenen Bruder gespielt hat. Auch das Universum, der Friedhof und das Regenbogenland, „wo Papa jetzt ist“ wurden gemalt.
Schambesetzte sowie geheime Gedanken und Gefühle, die im Trauerprozess auftauchen und die für den Betrachter der Werke nicht zu sehen sein sollen, fanden ebenso Raum wie schöne, tröstende Erinnerungen.
„Besonders beeindruckend war, wie behutsam die Kinder beim Malen und später bei der Vorstellung der Werke miteinander umgegangen sind“, sagt Stephanie Witt-Loers, die Projektleiterin des Kooperationsprojekts des DRK-Kreisverbands Rheinisch Bergischer Kreis und des Instituts Dellanima. „Trauern ist ein Prozess. Wesentliche Themen, wie z.B. Gedanken und Gefühle auszudrücken und den Verstorbenen in den aktuellen Lebensbereich zu integrieren, müssen bearbeitet werden und konnten im Malprojekt auf kreative, tröstliche Weise zum Ausdruck kommen.“