08.09.2016 - Stadtverwaltung, Covestro und Logelis unterzeichnen Vereinbarung zum Bau eines Musterhauses für Flüchtlinge
Die Stadt Bergisch Gladbach wird als erste Kommune in Deutschland Standort für ein neu entwickeltes aus ökologisch nachhaltigem Werkstoff gebautes Fertighaus sein.

Beim Pressetermin am Mittwoch (7. September 2016) stellte Bürgermeister Lutz Urbach das innovative Projekt in der Flüchtlingseinrichtung in Paffrath vor.
Zuvor hatte er gemeinsam mit Renaud Sassi von Logelis und Richard Northcote von Covestro die notwendigen Verträge und Vereinbarungen unterzeichnet.
Inhaltlich sind darin die Kooperation zwischen Stadt Bergisch Gladbach, Werkstoff-Lieferant Covestro (vormals Bayer MaterialScience) und Fertighaus-Hersteller Logelis geregelt. Zudem einigten sich die Beteiligten auf einen Sponsoringvertrag. Im Bauvertrag ist geregelt, welche Leistungen der jeweilige Partner übernommen hat.
"Die Stadt Bergisch Gladbach kann stolz sein, dass hier ein Gebäude entsteht, dass eine echte Alternative zu den von uns bisher verwendeten Schnellbauweisen ist", betont Bürgermeister Lutz Urbach. Das in Holzständerwerk konstruierte Gebäude ist nachhaltig ökologisch und energie-effizient.
Auch die Bauzeit ist für die Errichtung neuer Wohnmöglichkeiten attraktiv:
Die Gründungsarbeiten und die Fundamente benötigen circa vier Wochen, danach wird das Gebäude in zwei bis vier Wochen errichtet. Der Innenausbau nimmt dann - je nach Ausstattung - circa drei bis acht Wochen in Anspruch.
"Leider fehlte diese attraktive Lösung als wir im November 2015 den Rahmenvertrag für die Modulbauweise abgeschlossen haben", bedauert Lutz Urbach rückblickend. "Gerne hätten wir mehr Zeit gehabt, um die schnelle Schaffung von Wohnraum optimal zu lösen, doch der Zustrom der Menschen auf der Flucht von Juli 2015 bis Januar 2016 ließ das nicht zu.
Dass dieses innovative Projekt in Bergisch Gladbach umgesetzt wird, liegt an der Nachbarschaft zu Leverkusen. Hier ist Pejman Norastehfar als Covestro-Verantwortlicher tätig und stellte der Stadtverwaltung die Idee vor, einen neuen energie-effizienten Häusertyp auch in Bergisch Gladbach aufzustellen.
Bürgermeister Lutz Urbach ist bereits gespannt auf das "German House", wie die Kooperationspartner das Projekt nennen. "Bei erfolgreichem Aufbau des Musterhauses wäre es ein Leichtes, das Modell auf andere Städte und Gemeinden in Deutschland und im Ausland zu übertragen", erläutert der Verwaltungschef. Für Bergisch Gladbach ist die Zusammenarbeit mit Covestro und Logelis in der Zukunft bei erneutem Zustrom eine Möglichkeit, Asylsuchende rasch und auch für längere Zeit menschenwürdig unterzubringen.
Das Gebäude wird auf der Fläche der Flüchtlingsunterkunft in Paffrath errichtet. Die endgültige Nutzung ist noch nicht festgelegt. Es gibt Überlegungen in den beiden Räumen die Kinderbetreuung anzubieten. Alternativ könnte es aber auch Integrationstreffpunkt sein. Der zuständige Fachbereich Soziales unter der Leitung von Beate Schlich wird in den nächsten Wochen mit dem Betreiber Deutsches Rotes Kreuz ein Konzept erarbeiten.
Pressemitteilung der Stadt Bergisch Gladbach