Besuch im Bestattungshaus König in Bergisch Gladbach
Kinder dürfen Fragen stellen zu Sterben und Tod.
Was für viele auf den ersten Blick abschreckend wirkt, war für die Kinder und Jugendlichen aus dem Projekt "Leben mit dem Tod - Trauernde Familien begleiten" eine wichtige und wertvolle Erfahrung. Gemeinsam mit Projektleiterin und Trauerbegleiterin Stephanie Witt-Loers besuchten insgesamt 17 Kinder das Bestattungsunternehmen Jochen König in Bergisch Gladbach.
Die Kinder, die ihren Vater, ihre Mutter oder ein Geschwister durch den Tod verloren haben, wurden im Vorfeld auf den Besuch vorbereitet und konnten vor Ort ihre offenen Fragen zu Sterben, Tod und Bestattung stellen. Dabei konnten beängstigende Vorstellungen, wie zum Beispiel der Glaube, dass Verstorbene nackt in einer Holzkiste liegen, ausgeräumt werden.
Der Bestatter Jochen König, der das Projekt schon seit vielen Jahren unterstützt, nahm sich viel Zeit für die Anliegen der Kinder. Bei Getränken und Snacks erfuhren die Kinder, warum es eigentlich eine Trauerkarte gibt, wie eine Seebestattung geht, woher wir wissen wessen Asche in der Urne ist und vieles mehr. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, ein Bestatterauto von innen anzuschauen.
Zudem konnten die Kinder sich tröstlich an ihre Verstobenen erinnern, gemeinsam einen Sarg bemalen und so noch einmal Abschied von ihrem Verstorbenen nehmen.
Jan, dessen Mutter gestorben ist, sagte am Ende des Nachmittags: "Zuerst hatte ich Sorge, wie es wohl so ist beim Bestatter. Es war ein echt guter Nachmittag für mich. Ich bin froh zu wissen, dass Mama es gemütlich und schön hatte in ihrem Sarg und es war gut, noch etwas für sie zu malen."
Für Familien mit Kindern, die einen nahestehenden Angehörigen verloren haben, ist der Trauerprozess oft besonders anstrengend und kräftezehrend. Kostenfreie, qualifizierte und kombinierbare Unterstützungsangebote des Projekts "Leben mit dem Tod - Trauernde Familien begleiten" in Form von Einzelbegleitung, Trauergruppen, Familienbegleitung für Kinder, Jugendliche und deren Familien können darum von Beginn der Diagnose über den Tod hinaus hilfreich sein.
Ein wichtiger Teil der oben genannten Unterstützungsangebote sind hierbei auch immer wieder Ausflüge und Veranstaltungen, um die noch bestehenden Ressourcen der Trauernden zu aktivieren.