NRW bleib sozial - Kundgebung in Düsseldorf mit Teilnehmer*innen aus dem Kreisgebiet
Sie waren laut und sie waren viele: Rund 22.000 Demonstrant*innen folgten dem Aufruf der Freien Wohlfahrtspflege NRW, um sich in Düsseldorf für ein sozialeres Nordrhein-Westfalen einzusetzen.
Reduzierung von Öffnungszeiten in Kindertagesstätten und Offenen Ganztagsgrundschulen, Schließung von Angeboten und drohende Insolvenzen: Die soziale Infrastruktur in NRW steht an einem Kipppunkt.
Mit der Kampagne „NRW bleib sozial!“ fordert die Freie Wohlfahrtspflege NRW die Politik auf, sich für eine umfassende Verbesserung der Situation der sozialen Träger einzusetzen. Den Auftakt machte gestern die Kundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf, an der mehr als 22.000 Menschen teilnahmen. Damit zählt die Demo zu einer der größten, die in den vergangenen Jahrzehnten hier stattgefunden haben.
Mit dabei waren auch mehr als 50 Mitarbeiter*innen des DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischen Kreis e.V., die sich gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen von AWO, Caritas, Diakonie und Der Paritätische auf den Weg nach Düsseldorf machten. Insgesamt fünf Reisebusse starteten um 9.30 Uhr am DRK-Katastrophenschutzzentrum in Bergisch Gladbach Richtung Landeshauptstadt. Ausgestattet waren Sie mit Trillerpfeifen, Plakaten und Fahnen, um vor Ort auf die prekäre Lage in Kita, OGS, Pflege und anderen sozialen Einrichtungen aufmerksam zu machen.
Die Geschäftsführer*innen waren sich einig, dass sie ihre Mitarbeiter*innen für diese wichtige Sache freistellen wollen. „Wenn wir jetzt nicht handeln, könnte es im kommenden Jahr schon zu spät sein,“ so DRK-Kreisgeschäftsführer Reinhold Feistl, der in den Jahren 2023/24 den Vorsitz der AG Freie Wohlfahrtspflege im Rheinisch-Bergischen Kreis innehat. „Wenn der Haushalt der Landesregierung für das nächste Jahr nicht stärker in den Sozialbereich investiert, wird die soziale Infrastruktur kaputtgespart. Sie muss jetzt dringend handeln, sonst droht der Wegfall zahlreicher sozialer Angebote.“ Die steigende Inflation hat dazu geführt, dass Sachkosten und Personalkosten für die Einrichtungen und Dienste in existenzbedrohender Weise angestiegen sind. Die öffentliche Finanzierung holt diese Kostensteigerung gar nicht oder nur sehr eingeschränkt nach.
Der Termin für die Kundgebung war nicht zufällig gewählt. An diesem Tag stand die Anhörung im Finanzausschuss auf der Agenda des Landtages.
Auch die Presse berichtete umfangreich über die Kundgebung "NRW bleib sozial":
In-Gl, 18.10.2023:
KSTA/BLZ, 20.10.2023:
Radio Berg, 19.10.2023:
https://www.radioberg.de/artikel/soziale-einrichtungen-protestieren-vor-dem-landtag-1798185.html
Bergische Morgenpost, 20.10.2023: