Stadt Bergisch Gladbach nimmt neue Aufnahmestelle in Betrieb
Ehemaliges Belkaw-Gebäude wird vom DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis betrieben.
Aufgrund des großen Zuzugs von Kriegsvertriebenen aus der Ukraine in den letzten Tagen hat der Stab für außergewöhnliche Ereignisse sowie der Operative Stab für die Unterbringung sich für den Betrieb einer neuen, provisorischen Unterkunft entschieden. Stand Donnerstagvormittag, den 17. März 2022, lebten 420 Ukrainerinnen und Ukrainer im Stadtgebiet. Rund ein Drittel davon in städtischen Unterkünften.
Kurzfristig konnte am Mittwoch, den 16. März 2021, ein leerstehendes Gebäude des Energieversorgers Belkaw angemietet und zur Unterbringung von Menschen vorbereitet werden. Mit Unterstützung der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Bergisch Gladbach konnten in kurzer Zeit Feldbetten aufgestellt werden. Zudem wurde der Standort an der Saaler-Mühle erweitert, auch hier werden nun Menschen in größeren Räumen gemeinsam untergebracht.
"Der Standard der Sammelunterkünfte ist nicht unser Wunschergebnis, aber da nach wie vor keine kontrollierte Zuweisung erfolgt und wir keine Menschen wegschicken möchten, war dies nun die einzige Maßnahme, um für eine sichere Unterbringung zu sorgen", erläuterte Bürgermeister Frank Stein am Donnerstag bei seinem Besuch am neuen Standort. Dieser konnte kurzfristig gefunden werden, da die Belkaw schnell auf das Hilfegesuchen der Stadtverwaltung reagiert hat. "Wir freuen uns, schnell und unbürokratisch dazu beitragen zu können, den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zu helfen", begründet BELKAW-Geschäftsführer Klaus Henninger die kurzfristige Vermietung des Gebäudes.
Der DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. (DRK) konnte als Betreiber gewonnen werden. Der Standort liegt im Stadtteil Hand und wird aktuell von den Freiwilligen Feuerwehren Bergisch Gladbach aufgebaut. Hier sind rund um die Uhr die Einsatzkräfte tätig, um Betten, Stellwände sowie Tische und Stühle aufzubauen.
Noch ist der Betrieb dort noch nicht möglich. "Daher bitten wir alle Ankommenden sich nach wie vor an die Interims-Anlaufstelle an der Saaler Mühle zu wenden, da hier entweder freie Plätze verfügbar sind oder Unterkünfte vermittelt werden können", ergänzte Sozial-Dezernent Ragnar Migenda. Nach wie vor ist das Ziel, die Menschen nur vorübergehend dort unterzubringen. Parallel setzt die zuständige Abteilung Soziale Förderung alles daran, Unterbringung bei privaten Anbietern und in verfügbarem Wohnraum zu organisieren.
Für das DRK ist diese Aufgabe nicht neu. Die Organisation hat schon bei der letzten Flüchtlingskrise 2015 und in den Jahren danach große Standorte mit Geflüchteten betrieben und betreut. "In den Anfangstagen werden ehrenamtliche Rotkreuz-Helfer die Betreuung und Versorgung der Zufluchtsuchenden sicherstellen," so Kreisgeschäftsführer Reinhold Feistl. Im weiteren Verlauf sollen dann Sozialarbeiter und pädagogische Fachkräfte den Betrieb der Unterkunft verantworten.
"Wir freuen uns, dass wir mit dem Arbeiter-Samariter-Bund an der Saaler Mühle und mit dem DRK am neuen Standort in dem Belkaw-Gebäude zwei starke Partner gefunden haben", zeigte sich Bürgermeister Frank Stein zufrieden. "Außerdem danke ich allen Feuerwehrleuten für ihre tatkräftige Hilfe."
Neben den Akteuren vor Ort sind die Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung nach wie vor mit der Krisensituation beschäftigt. So arbeiteten die Mitarbeitenden des Abfallwirtschaftsbetriebs am Mittwochabend in Sonderschichten, um den Abfall wie bspw. Verpackungsmaterial von den Standorten entgegen zu nehmen. "Die Stadtverwaltung zeigt in allen Abteilungen, Organisationen und Betrieben, dass sie sich mit viel Engagement für die Menschen aus der Ukraine einsetzen, dafür bin ich ebenfalls sehr dankbar", betonte Bürgermeister Frank Stein.
Nach wie vor lautet die Bitte an die Hilfswilligen in der Bürgerschaft, dass keine Hilfe vor Ort angeboten werden kann und auch keine Sachspenden dorthin gebracht werden können.
(Pressemitteilung der Stadt Bergisch Gladbach vom 17.03.2022)