Üben für den Ernstfall
DRK-Einsatzeinheit 02 trifft sich mit 34 Helfer*innen zu einer gemeinsamen Katastrophenschutz-Übung.
Lange Zeit mussten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes im Rheinisch-Bergischen Kreis auf gemeinsame Übungen im Bereich des Katastrophenschutzes verzichten. Auch hier legten die allgemeinen AHA+L-Regeln alle Aktivitäten vorerst auf Eis. Doch mit einer steigenden Impfquote, auch in den Reihen der Helfer*innen, kehrt auch beim Roten Kreuz wieder ein Stück Normalität zurück.
Zu einer gemeinsamen Übung trafen sich jetzt 34 Rotkreuzler*innen der Einsatzeinheit 02, die mit dem folgenden Übungsszenario konfrontiert wurden: "Auf dem Gelände der Ladenbau Firma "Korte Einrichtungen" in Kürten ist es am späten Vormittag zu einer explosionsartigen Verpuffung am betriebseigenen Spänebunker gekommen. Zu diesem Zeitpunkt fand im Bereich des Außengeländes die jährliche Betriebsfeier der Firma statt. Die Einsatzeinheit 02 wurde zur sanitäts- und betreuungsdienstlichen Unterstützung durch die Feuerwehr angefordert."
Somit machten sich 34 Einsatzkräfte der Einsatzeinheit unter Zugrundelegung von Sonder- und Wegerechten von Bergisch Gladbach aus auf den Weg nach Kürten. Der Fahrzeugverband von acht Fahrzeugen bestand nicht nur aus Rettungsmitteln, wie einem RTW und einem KTW, sondern es wurden auch spezielle Fahrzeuge mitgeführt, die zur Bekämpfung bei einem MANV (Massenanfall von Verletzten) zum Tragen kommen.
Nach kurzer Einweisung durch den Zugtrupp der Einsatzeinheit übernahm vor Ort die "Gruppenführerin SEG San" (Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst) Karin Martini mit dem Notarzt Dr. Benjamin Anders die Sichtung der Betroffenen. Die unverletzten Betroffenen wurden dem Gruppenführer Jürgen Mossau zugeführt, der mit seiner Gruppe die Betreuung übernahm. Während die SEG die Verletzten versorgte und diese in vier bzw. drei Sichtungskategorien einstufte, sorgte die Gruppe "Technik und Sicherheit" unter ihrem Gruppenführer Jochen Brand für ausreichend Licht und Strom, um für einen längeren Einsatz gewappnet zu sein. Ebenfalls wurde ein Behandlungszelt aufgebaut. Nachdem die Verletzten versorgt und transportfertig gemacht worden waren, wurde die Übung beendet. Das Ziel war erreicht.
"Vorsorge zu treffen und gut vorbereitet zu sein, ist in vielen Bereichen unerlässlich. So auch im Katastrophenschutz", sagt Michael Groß, Zugführer der Bergisch Gladbacher DRK-Einsatzeinheit. "Es war uns wichtig, dass wir nach einer so langen übungsfreien Zeit wieder in einer größeren Formation üben konnten, damit wir auf den Ernstfall so gut wie möglich vorbereitet sind. Auch wenn wir hoffen, dass er nicht eintritt".
In der Nachbesprechung wurden einige Situationen diskutiert, die dazu anregen durch ständiges Üben noch besser zu werden. "Ein großer Dank geht an die Mimen und an die Firma Korte, die uns ihr Firmengelände zur Verfügung gestellt hat", betonte Groß am Ende der Übungsnachbesprechung.
Anmerkung: Die Einsatzeinheit Nordrhein-Westfalen (EE NRW) ist eine multifunktionale, autark einsetzbare und landesweit einheitliche Komponente des Sanitäts- und Betreuungsdienstes in der Stärke von 33 Einsatzkräften zur Versorgung von Patienten und/oder unverletzt Betroffenen. Der Rheinisch-Bergische Kreis verfügt über vier Einsatzeinheiten, von denen drei dem DRK unterstellt sind.