Eine persönliche Handpuppe gestalten, die Wegbegleiter, Seelenfreund und Tröster zugleich sein kann, das war das Ziel eines zweitägigen Workshops, an dem jetzt trauernde Kinder aus dem Projekt „Leben mit dem Tod – Trauernde Kinder begleiten“ teilgenommen haben.  Das Projekt wird seit zwölf Jahre in Kooperation zwischen dem DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. sowie dem Institut Dellanima angeboten.

Geleitet wurde der Workshop von Nicole Reinhardt, Diplom Puppenspieltherapeutin und Heilpädagogin. Sie und die Trauerbegleiterinnen unterstützten die Kinder im Alter zwischen 5–11 Jahren liebevoll dabei ihre individuelle Puppe zu kreieren. In einem ersten Schritt wurde die Grundform des Kopfes herausgearbeitet. Die Kinder mussten entscheiden, ob ihre Handpuppe Menschengestalt, ein Fantasiewesen oder ein Tier werden sollte. Anschließend wurde die Haut aufgetragen sowie Nase, Mund und Augen der Figur herausgearbeitet. Über Nacht wurden die Puppenköpfe getrocknet.

Am nächsten Morgen wurden die Köpfe mit viel Fantasie bemalt. Die Gewänder wurden aus Stoffen und Fellresten ausgewählt, sodass aus dem Hasen schnell „Zauberhase Luna“ wurde, Hund Timba mit Brille zum besten Freund und Katze Susi durch ihr weiches Fell ein Kuscheltier wurde. Die Kinder gaben ihren Wesen die Eigenschaften, die ihnen in traurigen, einsamen und verzweifelten Momenten nach dem Tod von Mutter oder Vater helfen.

Alle Kinder waren unglaublich stolz und berührt über ihre Wundergeschöpfe. „Das ist hier wie auf einer Entbindungsstation“, meinte ein Kind schmunzelnd.

Möglich wurde dieses Angebot durch ein Spendengeschenk an Stephanie Witt-Loers von „Hits für Hospiz“ anlässlich der Verleihung der Ehrennadel der Stadt Bergisch Gladbach. Alle Begleitenden und auch die Kinder der Kindertrauergruppe sagen danke für diese schönen, kreativen und ganz besonderen Stunden.